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Ausstellungen | Ausstellung

Kunstkammer Gegenwart

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die Kunstkammer Gegenwart ist ein neuer Ort für zeitgenössische Kunst an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Das Residenzschloss als bedeutendem Wissens- und Kunstspeicher wird durch ein Archiv der Gegenwart ergänzt. In einer modularen Architektur des Designers Konstantin Grcic werden entlang thematischer Schwerpunkte und im jährlichen Wechsel immer wieder neue Einblicke in den Reichtum an Werken gegeben, die die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auch an zeitgenössischer Kunst bewahren. Eine offene Werkstatt der präventiven Konservierung, vielfältige Vermittlungsangebote und interaktive Elemente werden dazu beitragen, Tätigkeiten sichtbar zu machen, die zum musealen Auftrag des Sammelns, Bewahrens und Vermittelns gehören, aber in der Regel hinter verschlossenen Museumstüren geschehen. Neben Werken der Schenkung Sammlung Hoffmann sind auch Arbeiten aus dem Kupferstich-Kabinett, dem Kunstfonds und dem Albertinum zu sehen. Öffnungszeiten: Eintrittspreise regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
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Weihnachten im Jägerhof

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Es ist wieder soweit! Ab dem ersten Adventswochenende zeigt sich das Museum für Sächsische Volkskunst in vorweihnachtlichem Glanz und verwandelt sich in einen Ort für alle Fans der DIY-Weihnachtskultur. Im reich geschmückten Jägerhof zeigen Volkskünstlerinnen und Volkskünstler ihre Fertigkeiten, innovativ und traditionell, und bieten Inspiration und Anleitung für eigene Bastelprojekte an. Drumherum gibt’s ein reiches Programm: musikalisch, erzählerisch, informativ – in jedem Fall unterhaltsam. Begleitausstellung: Sebnitzer Schattenspiele Als besonders stimmungsvolles Highlight erwartet die Besucherinnen und Besucher im zweiten Obergeschoss des Jägerhofs ein Kabinett mit Sebnitzer Schattenspielen, die eine ganz besondere Ausprägung der traditionellen Weihnachspyramiden darstellen. Die Restaurierung eines dieser „Wunderwerke“ dient als Anlass, einmal alle acht vorhandenen Exemplare aus der Sammlung des Volkskunstmuseums zusammen zu präsentieren – und teilweise sogar wieder in Bewegung zu setzen. Die zum Träumen einladende Leuchtbildkunst wird begleitet durch Einblicke in die Arbeit des Restauratorinnenteams. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen Eintrittspreise regulär 5 €, ermäßigt 4 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 4,50 €
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Ode an das Handwerk

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die Sonderausstellung „Ode an das Handwerk“ mit Filmen von Donata Wenders aus den Jahren 2019 bis 2023 porträtiert Handwerk in Sachsen. In zehn Leinwandprojektionen werden Gewerke in den Fokus genommen, die charakteristisch für diese traditionsreiche Region sind und die mitunter vom Verschwinden bedroht sind, darunter die Kunstblumenherstellung. Dabei ist die Bildsprache der Künstlerin keineswegs nostalgisch – vielmehr fängt sie filmgewordene Stillleben poetisch ein und kombiniert sie mit der routinierten Handarbeit der Dargestellten. Aus dem Wechselspiel von klar konturierten Szenen und weichgezeichneten Bewegungsabläufen ergeben sich neuartige künstlerische Dokumentationen. Wenders bleibt zwar in ihrer Kamerafahrt distanzierte Beobachterin, der finale Schnitt kreiert zugleich eine intime Werkstattsituation. So scheint es So scheint es, als ob der Amboss des Schmieds nur eine Armlänge entfernt ist, genauso wie die wollig-filzigen Felle der Schafe, die sich am Beginn des Films zum Weben eng aneinanderdrängen, regelrecht berührbar erscheinen. Es gilt anzumerken, dass Wenders bei diesen filmischen Arbeiten von „Installationen“ spricht. Dies wird deutlich, wenn die Szenen über die Projektionsfläche hinaus in den Raum diffundieren und diesen mit einbeziehen. Neben den Filmen Dementsprechend kommt neben dem visuellen Nebeneinander von Stillstand und Dynamik dem Ton eine besondere Erlebnisqualität zu. Bisweilen scheint es, als ob der Rhythmus des Schuhmachers unmittelbar in die Beine fährt und tänzerische Impulse befördert. Das sanfte Schleifen der Töpferscheibe kreiert wohliges Befinden, ähnlich wie dies auch der Geräuschteppich des Films zum Blaudruck erreicht. Neben den Filmen werden auch die Objekte, die in den Werkstätten produziert wurden, ausgestellt: Gerätschaften, Tonware oder gewebte Textilien. Sie können entweder als fertige Produkte, in ihren Zwischenstadien oder als Rohstoffe mit allen Sinnen erlebt werden. Diese wurden im Rahmen von Werkstattgesprächen und im Dialog mit den Handwerkern und Handwerkerinnen ausgewählt. Sie dürfen berührt werden und laden die Besucherinnen und Besucher ein, neue Materialerfahrungen zu sammeln und in physischen Kontakt mit diesen besonderen Handwerksgegenständen zu kommen. Mitunter selbst tätig werden können Besuchende in den hauseigenen oder ausstellungsspezifischen Werkstätten wie der „Fair Fashion Factory“, dem „Media Lab“ oder der „Pop-Up-Bäckerei“ des Designer*innenduos chmara.rosinke mit dem Projekt „BROT“. Eine „Schreibwerkstatt“ lädt zuletzt dazu ein, eigene Werke mit den Händen zu schaffen – Hand-Werke in Form von Briefen oder Postkarten, die am Ende des Rundgangs im Japanischen Palais in die Welt hinaus versendet werden können. Die „Ode an das Handwerk“ schafft somit den Brückenschlag zwischen Wertschätzung und Wiederverortung im Alltag. Jenseits von Einwegkonsum wird sie so zum Türöffner für beide Seiten. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen
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Privater Kunsthandel nach 1945 in Dresden

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Das Forschungsprojekt am Albertinum in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste widmet sich privaten Dresdner Kunst- und Antiquitätenhandlungen sowie Antiquariaten unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges und in der DDR-Zeit. Bereits kurz nach Kriegsende konnte sich wieder ein privater Handel entwickeln. Dresden war in der Folge eine der wichtigsten Kunsthandelsstädte in der DDR, die auch rege mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Kontakt stand. Doch mit Beginn der 1970er Jahre, nach dem Führungswechsel in der SED und der Gründung der staatlichen „Kunst und Antiquitäten GmbH“, wurde dieser etablierte Privathandel durch staatliche Behörden und die Staatssicherheit kontrolliert und eingeschränkt, zum Teil unschuldig der Steuerhinterziehung bezichtigt und schließlich bis auf wenige Ausnahmen zerschlagen. Diesen bisher meist vergessenen Firmen und Personen eine Sichtbarkeit und Neubewertung zu geben, ist zentrales Anliegen des Projekts. Die Präsentation gibt nicht nur einen Einblick in die Arbeit innerhalb eines Projekts – etwa in die Fragestellungen und die wissenschaftliche Vorgehensweise –, sondern stellt auch erste Ergebnisse und ausgewählte Kunsthandlungen sowie ihre Bezüge zum Albertinum vor. Zugleich ist es eine Einladung an die Besucher*innen, eventuell vorhandene Zeitzeugnisse und Erinnerungen mit uns zu teilen, damit diese in die wissenschaftlichen Forschungen einfließen können. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen 23.11.2023 18—21 Uhr (Abendöffnung Revolutionary Romances) 30.11.2023 18—21 Uhr (Abendöffnung Revolutionary Romances) Eintrittspreise regulär 12 €, ermäßigt 9 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 11 €
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Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die Ausstellung richtet den Blick auf die "Revolutionary Romances" – die freundschaftlich-revolutionären Beziehungen – der DDR zu den Ländern des Globalen Südens und damit auf ein bisher kaum erforschtes Kapitel der Kunst in der DDR als Teil einer globalen Kunstgeschichte. Mit der kubanischen Revolution, der Entkolonialisierung Afrikas und den aufflammenden kommunistischen Befreiungsbewegungen schien der Sozialismus ab den 1960er Jahren weltweit auf dem Vormarsch zu sein – die Utopie einer sozialistischen Weltgemeinschaft mobilisierte den Ostblock. Für die DDR brachte die Hinwendung zum Globalen Süden die erhoffte internationale Anerkennung, die ihr im Westen lange Zeit versagt blieb, und ermöglichte ihr die Demonstration staatlicher Souveränität und Weltoffenheit. „Völkerfreundschaft“ und „Internationale Solidarität“ bestimmten als ideologische Leitmotive nicht nur die ostdeutsche Außenpolitik in Asien, Afrika und Lateinamerika, die neben politischen vor allem auch wirtschaftliche Interessen verfolgte. Sie prägten auch die Auswärtige Kulturpolitik und wurden zu wichtigen Themen der Staatspropaganda sowie in der bildenden Kunst der DDR. Ausgehend vom Sammlungsbestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, ergänzt um ausgewählte Leihgaben, fragt die Ausstellung nach der künstlerischen Praxis, den Themen und Motiven dieser tatsächlichen wie vermeintlichen "Revolutionary Romances". Zu sehen sind Werke aus den 1950er bis 1980er Jahren, unter anderem von Künstler*innen aus der DDR, Kuba, Chile, Vietnam, Indien, Irak, Libyen, Mosambik und Burma (Myanmar). Dazu gehören Darstellungen von Idealen und Ikonen des sozialistischen Internationalismus, Bilder der Solidarität, künstlerischer Protest gegen Krieg und Gewalt in Asien, Afrika und Lateinamerika, kubanische Revolutionsgrafik, Reisebilder, Mail Art sowie Diplomarbeiten von ausländischen Studierenden an der Dresdner Kunsthochschule. Neben Werken aus den Sammlungen der SKD werden auch internationale zeitgenössische Positionen und Auftragsarbeiten gezeigt, welche die einstigen Ideale und Widersprüche der "Solidarität" und "Völkerverständigung" aus der Perspektive der Gegenwart betrachten und kritisch reflektieren. Aus heutiger Sicht müssen einige der in der DDR entstandenen und hier gezeigten Kunstwerke hinterfragt werden, weil sie die Dominanz eurozentristischer Perspektiven, Formen kultureller Aneignung sowie die stereotype Darstellung von Menschen und Kulturen des Globalen Südens beinhalten. Zu bedenken ist aber auch der im Rückblick offensichtliche Gegensatz zwischen Ideologie und Wirklichkeit in der DDR, zwischen Ächtung des westlichen Imperialismus und dem Ausblenden der imperialen Expansion des Ostens, zwischen der außenpolitischen Forderung nach universalen Menschenrechten und der repressiven Politik im eigenen Land sowie zwischen dem staatlichen proklamierten Antirassismus und den realen Lebens- und Arbeitsbedingungen der ausländischen Vertragsarbeiter*innen und Studierenden. Mit der Ausstellung "Revolutionary Romances?" unternimmt das Albertinum eine erste Annäherung – fragend, forschend, selbstkritisch und mit vielen Wissenslücken – an ein aktuelles Themenfeld, dessen Bearbeitung auch in den SKD erst am Anfang steht. Es bedarf weiterer kunstwissenschaftlicher, historischer und künstlerischer Forschung, in der vor allem auch die Perspektive und Expertise von Menschen aus dem Globalen Süden hör- und sichtbar wird, um die Kunstgeschichte der DDR im globalen Kontext diskutieren zu können. Öffnungszeiten täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen Eintrittspreise regulär 12 €, ermäßigt 9 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 11 €
Ausstellungen | Ausstellung

Hermann Nitsch und die Freilandzirkel des Kurfürsten August von Sachsen

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Wie in anatomischen Studien sind in dem Werk des Künstlers Hermann Nitsch (1938–2022) Muskelpartien und innere Organe zum Teil freigelegt und zeugen von der stillen Faszination für den menschlichen Körper. Für den Aktionskünstler war die Anatomie des Menschen ein Vorbild seiner „Architekturfantasien“. Bereits 1965 begann er Pläne für eine unterirdische Idealarchitektur seines Orgien-Mysterien-Theaters zu entwerfen. Höhepunkt dieses Gesamtkunstwerks bildeten mehrtägige, extrem körperbezogene Aktionen, die auf kathartische Weise alle Sinne der Teilnehmenden ansprechen sollten. Hierbei bediente sich der Künstler christlicher Liturgien und Symbole, aber auch Tierkadaver und Blut wurden verwendet. In dem ausgestellten Relikt einer Aktion bezieht sich Nitsch mit der Gruppierung von zwölf Körpern um eine zentrale Figur, auf Leonardo da Vincis (1452–1519) Abendmahl, aber auch auf dessen schematisierte Darstellungen vom Aufbau des menschlichen Körpers. Der Renaissance-Künstler da Vinci setzte für seine Zeichnung des „homo ad circulum“ den Zirkel exakt im Nabel an und zeichnete so die idealisierten Proportionen seines Vitruvianischen Menschen, der zum anthropometrischen Maß der gebauten Welt wurde. Auch Kurfürst August von Sachsen (1526–1586), der Gründer der Dresdner Kunstkammer, war ein sehr vielseitig interessierter Mensch der Renaissance. Er begeisterte sich besonders für hochwertige Handwerkszeuge und Arbeitsgeräte sowie für wissenschaftliche Instrumente. Etwa 300 in seiner Zeit gängige Gartengeräte ließ er für seine Sammlung zusammentragen, worunter zwei große hölzerne Zirkel zu den ungewöhnlichsten Stücken zählen. Doch der Kurfürst sammelte nicht nur, sondern war auch selbst handwerklich und schöpferisch tätig, worauf der Raumtitel „Der Kurfürst als artifex“ in der Ausstellung Weltsicht und Wissen um 1600 im Residenzschloss hinweist. August von Sachsen befasste sich intensiv mit Landvermessung und Kartografie, Geologie, Chirurgie und Alchemie. Zu einer beeindruckenden Fertigkeit brachte es der Kurfürst auch auf dem Gebiet des Elfenbeindrechselns, einem schwierigen und exklusiven Handwerk, das hervorragende Kenntnisse der Mathematik und Geometrie voraussetzt. Seine zahlreichen handwerklichen Aktivitäten wusste der Kurfürst klug für die wirtschaftliche Weiterentwicklung sowie die Kultivierung seines Landes zu nutzen. Die Schenkung Sammlung Hoffmann lässt zeitgenössische Werke mit den Objekten der unterschiedlichen Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in einen Dialog treten, um für die heutigen wie die historischen Exponate neue Betrachtungsweisen und Bedeutungsebenen zu öffnen. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen Eintrittspreise: regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
Ausstellungen | Ausstellung

Gert Jan Kocken und die Meissener Porzellanaffen

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Gert Jan Kocken (* 1971) klärt einen faktisch falschen historischen Mythos rund um die Meissener Porzellanaffen auf. Der Erzählung nach wurde der deutsch-jüdische Aufklärer Moses Mendelssohn im 18. Jahrhundert gezwungen, von der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin Affenfiguren zu kaufen. Der Künstler begibt sich auf die Spuren der widersprüchlichen Herkunft der Porzellanaffen im Mendelssohn’schen Familienbesitz, an dessen Beginn ein antisemitischer Erlass Friedrich II. aus dem Jahr 1769 steht. Dieser Erlass zwang in Preußen lebende Juden Porzellane häufig minderer Qualität der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin zu erwerben, um Rechte wie beispielsweise jenes zur Heirat oder Erbschaft zu erkaufen. Als Ausdruck von Diskriminierung gegenüber der jüdischen Bevölkerung erhielt der Erlass nach dem Zweiten Weltkrieg einmal mehr Bedeutung. Zu diesem Zeitpunkt verknüpfte sich die Erzählung, wenngleich historisch unstimmig, mit den Meissener Porzellanaffen, wie sie in der Porzellansammlung im Zwinger zu sehen sind. An der Porzellanäffin mit Jungem lässt sich das Können des Meissener Modelleurs Johann Gottlob Kirchner (1706 – 1768) ablesen. Durch das Studium an lebenden oder ausgestopften Affen in der Sammlung August des Starken geschult, nutzt Johann Gottlob Kirchner seine lebensnahe Darstellung der äffischen Gebärden, um die gezierte Hofetikette des 18. Jahrhunderts zu persiflieren. Die lebensgroßen Meissener Porzellanaffen sind Teil einer ganzen Menagerie aus diesem neuartigen Werkstoff, die August der Starke 1730 exklusiv für das Japanische Palais in Dresden in Auftrag gab, um seine Herrschaft über beides – die Tierwelt und das so begehrte Material – zu demonstrieren. Da die großformatigen Plastiken im 18. Jahrhundert dem Dresdner Hof vorbehalten blieben und erst ab dem 19. Jahrhundert vereinzelt verkauft wurden, kann jedoch kein solches Exemplar als „Judenporzellan“ in den Besitz der Familie Mendelssohn gelangt sein. Die Schenkung Sammlung Hoffmann lässt zeitgenössische Werke mit den Objekten der unterschiedlichen Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in einen Dialog treten, um für die heutigen wie die historischen Exponate neue Betrachtungsweisen und Bedeutungsebenen zu öffnen. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen Eintrittspreise: regulär 6 €, ermäßigt 4,50 €, unter 17 frei, Gruppe ab 10 Personen 5,50 €
Ausstellungen | Ausstellung

Gotische Skulpturen aus Sachsen

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die mittelalterlichen Kunstwerke der Skulpturensammlung haben im Schloßbergmuseum Chemnitz eine Heimstatt. Gemeinsam mit den Arbeiten des Schloßbergmuseums werden die Dresdner Werke im Kreuzgang und den Konventsräumen des ehemaligen Benediktinerklosters gezeigt. Das Ensemble von Kloster und der angrenzenden spätgotischen Hallenkirche bildet den idealen Rahmen für die Präsentation. In kongenialer Weise ergänzen sich die beiden historischen Sammlungen aus Dresden und Chemnitz, die in ihren Ursprüngen auf den 1825 gegründeten Königlich Sächsischen Altertumsverein und den Verein für Chemnitzer Geschichte zurückgehen. Diese hatten im 19. und frühen 20. Jahrhundert unter anderem Altäre, einzelne Retabelfiguren und Andachtsbilder, die keine liturgische Verwendung in den Kirchen mehr fanden, gesammelt und ausgestellt. Den Schwerpunkt der Ausstellung mit rund 80 Objekten, davon 65 aus dem Besitz der Skulpturensammlung, bildet die spätgotische Plastik aus der Zeit zwischen 1480 und 1520. Skulpturen wie die beiden Madonnen des Meisters H. W. aus Waldkirchen, die raumgreifend bewegte thronende Muttergottes aus Geyer, mehrere Arbeiten von Peter Breuer oder die monumentalen Figuren vom ehemaligen Hochaltar der Michaeliskirche in Zeitz sind einzigartige Zeugnisse der Blüte sächsischer Bildschnitzkunst. Öffnungszeiten: täglich 11—17 Uhr, Montag geschlossen
Ausstellungen | Ausstellung

Die Königlichen Paraderäume und das Porzellankabinett im Dresdner Residenzschloss

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die Feierlichkeiten zur Vermählung des Kurprinzen Friedrich August II mit der österreichischen Kaisertochter Maria Josepha im September 1719 in Dresden gaben einst Anlass zur Errichtung des königlichen Paradeappartements. Mit der Wiedereröffnung der originalgetreu rekonstruierten Pa­raderäume 300 Jahre später, erreicht nach 33 Jahren der Wie­deraufbau des Residenzschlosses Dresden seinen glanzvollen Höhepunkt. Zur Raumfolge des Paradeappartements zählten ein Ecktafelgemach, zwei Vorzimmer, das Audienzgemach mit Thron sowie das Paradeschlafzimmer mit einem grandiosen Imperialbett. Mit großem Aufwand und Expertenwissen sowie handwerklichen Höchstleistungen ist es gelungen, ein Raumkunstwerk wieder entstehen zu lassen, das ein authentisches Erleben der prachtvol­len Ausstattung des 18. Jahrhunderts möglich macht. Die in den Sammlungen des Kunstgewerbemuseums erhaltenen Originale, wie die vergoldeten Augsburger Silbermöbel, zahlreiche Gemälde der Gemäldegalerie Alte Meister, wertvolle Spiegelrahmen sowie die schon zu ihrer Entstehungszeit außergewöhnlich kostbaren Goldpilaster aus dem Audienzgemach erzählen als Zeitzeugen von der ursprünglichen Ausstattung und verfehlen auch heute ihre beeindruckende Wirkung nicht. Es ist sogar möglich, August dem Starken persönlich zu begegnen. An seinem Audienzstuhl vorbei gelangt man zur „königlichen Sta­tua“, der Krönungsfigur Augusts des Starken, mit dem Römischen Krönungsornat, den Insignien und dem nach dem Leben abge­formten Antlitz des Herrschers. Einen weltweit einzigartigen Schatz barocker Textilkunst bilden die in der Rüstkammer überlieferten Staatsgewänder Augusts des Starken, die die dynastischen und politischen Ereignisse seiner Regierungszeit glanzvoll vor Augen führen. Der berühmten Leidenschaft Augusts des Starken für das weiße Gold wird im rekonstruierten Porzellankabinett im Turmzimmer Rechnung getragen. Eingerichtet durch seinen Sohn August III., diente es gut 200 Jahre lang als prominenter Schauraum für die vielbeneideten Meissener Porzellane. Mit den Elementvasen des Hofbildhauers und Modellmeisters Johann Joachim Kaendler kehren einzigartige Hauptwerke der Meissener Manufaktur ins Schloss zurück, die 75 Jahre im Depot der Porzellansammlung schlummerten. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen Eintrittspreise: regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
Ausstellungen | Ausstellung

Weltsicht und Wissen um 1600

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Bohrer, Beile, Hobel, Gartenharken, Spaten und Baumscheren - kaum vorstellbar, dass es das heutige Baumarkt-Inventar in 500 Jahren ins Museum schafft. In der Ausstellung "Weltsicht und Wissen um 1600" sind es neben dem Material und der aufwendigen Verarbeitung der Objekte aus der Spätrenaissance vor allem ihre einstigen Besitzer, die die Museumsreife der Werkzeuge und Gartengeräte rechtfertigen. Denn auch Fürsten hatten Freizeit - und so sammelte Kurfürst August von Sachsen (1526-1586) als Kunsthandwerker und Gärtner neue Kraft fürs Regieren. Mit Erfolg: Unter ihm entwickelte sich Sachsen zu einem der mächtigsten und reichsten Fürstentümer innerhalb des Reiches. Auch von ihm gedrechselte Elfenbeinstücke, Schreib- und Zeichengeräte und mehrere Portraits machen den Herrscher als Menschen nahbar. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen Eintrittspreise: regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
Ausstellungen | Ausstellung

Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums im Jahr 2017 stellt die neue Dauerausstellung im Dresdner Residenzschloss die fürstlichen wie geistlichen Protagonisten der Reformationszeit in Sachsen vor. Besucher müssen dafür keine Geschichtsexperten sein - denn die wird in der Ausstellung anhand einzelner Objekte erzählt, die sich ihren einstigen Besitzern zuordnen lassen. So etwa eine blutbefleckte Feldbinde von Moritz von Sachsen, die er trug, als er in der Schlacht bei Sievershausen starb. Oder ein reich verzierter Harnisch, der den Körper August von Sachsen nachweislich am 27. April 1547 in der Schlacht von Mühlberg schützte. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen Eintrittspreise: regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 € (Bild: Kurschwert des Herzogs Moritz von Sachsen, Nürnberg, 1547 Stahl, Gold, Silber)
Ausstellungen | Installation

Wie klingt Heimat?

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Wie klingt Heimat, wie klingt Sachsen? Um das herauszufinden, startete der Dresdner Musiker, Komponist und Produzent Felix Räuber im Jahr 2018 eine Entdeckungsreise durch sein Heimatbundesland: von Dresden über das Erzgebirge, das sorbische Siedlungsgebiet und Leipzig bis in die deutsch-polnische Grenzregion. Gemeinsam mit seinem Team erforschte er einzelne Kulturkreise, die Sachsen zu einem vielseitigen und universalen Ort machen – reich an Geschichte(n) und den damit verbundenen Melodien, Noten, Tönen, Lauten, Sprachen, Geräuschen, Instrumenten und Musiker*innen. Wie hört sich das an, worin und womit die Menschen beheimatet sind? Welche Assoziationen mit Heimat, Herkunft und eigener Verortung lassen sich aufspüren? slider Ausgehend von den „(Roh-)Stoffen“ des interdisziplinären Projektes – einer Mischung aus Doku-Film, Musikproduktion, Live-Events, Performances und Ausstellungen – entsteht im Museum für Sächsische Volkskunst eine begehbare dokumentarische Installation. Die Besucher*innen sind eingeladen, einige der Menschen kennenzulernen, die Felix Räuber auf seinen Expeditionen traf und bei denen er unterschiedlichstes akustisches Material einsammelte – von der aussterbenden Sprache über die Geräusche des Waldes bis hin zu Werkstattsounds und Gundermann-Songs. Jede Station eröffnet eine eigene (Klang-)Welt und damit einen anderen Blick darauf, was Heimat für einen Menschen bedeuten kann. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen 07.04.2023 10—18 Uhr (Karfreitag) 09.04.2023 10—18 Uhr (Ostersonntag) 10.04.2023 10—18 Uhr (Ostermontag) Eintrittspreise: regulär 5 €, ermäßigt 4 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 4,50 €
Ausstellungen | Ausstellung

Pflanzenfieber

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Aktuelle Debatten – etwa zur Klimagerechtigkeit, zum ökologischen Fußabdruck oder zum menschlichen Konsumverhalten – machen deutlich: Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur muss dringend neu gedacht werden! Das mehrjährige Forschungs- und Ausstellungprojekt PFLANZENFIEBER, ins Leben gerufen durch das Kuratorenduo Laura Drouets und Olivier Lacrouts, nimmt diese Herausforderung an und fragt: Kann Design uns dabei helfen, unsere Beziehung zur Pflanzenwelt neu zu gestalten uns das Potenzial von Pflanzen als echte Verbündete zeigen? Die bereits in Belgien und der Schweiz gezeigte Ausstellung entwickelte sich über die Jahre immer weiter und wird nun durch die Kooperation mit Schlösser, Burgen, Gärten Sachsen im Schloss und Park Pillnitz um die in Pillnitz historisch gewachsene Gartenbautradition ergänzt. Design aus der Pflanzenperspektive In den letzten Jahren haben neue wissenschaftliche Entdeckungen und philosophische Ansätze die Objektivierung von Pflanzen und die tief im westlichen Denken verankerte Gegensätzlichkeit von Mensch und Natur hinterfragt. Für viele Designer*innen, Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen sind Pflanzen dabei von zentraler Bedeutung. Dieser Ansatz war bereits im 19. Jahrhundert eine wesentliche Inspirationsquelle und spiegelt sich sowohl in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums, als auch dem einzigartigen Schloss und Park Pillnitz wieder, in dem nachweislich bereits seit dem Barock ein botanischer Forschungsdrang herrschte. Gestaltung Die für PFLANZENFIEBER ausgewählten Künstler*innen begreifen die Vegetation nicht allein als Ressource für Nahrung, Material oder Erholung, sondern als Inspirationsquelle im Gestaltungsprozess und befassen sich mit den Strukturen und Verhaltensweisen in der Pflanzenwelt, um auf Augenhöhe mit der Natur neuartige Lösungen für gegenwärtige sowie kommende Umwelt- und Sozialfragen zu entwickeln. Der Dialog aktueller (system)kritischer Ansätze mit historischen Exponaten der Sammlungen von Kunstgewerbemuseum und Schlossmuseum stellt einen wichtigen Bezug zum Museum, seiner Geschichte und dem Standort Pillnitz dar. PFLANZENFIEBER schlägt vor, die Zukunft des Designs aus einer neuen „pflanzlichen“ Perspektive zu betrachten, die von einem menschenzentrierten zu einem phytozentrierten Design verlagert wird. Pflanzenfieber in Schloss und Park Pillnitz Im Wasserpalais des barocken Lustschlosses werden rund 50 internationale Projekte aus der angewandten Kunst, Wissenschaft und Forschung im Kontext der Sammlung des Kunstgewerbemuseums präsentiert. Pflanzenfieber in Schloss und Park Pillnitz Gezeigt werden vielfältige Design-Produkte: Mode, Möbel, Grafik, Materialforschung, Open-Source-Geräte, Computertechnik, Kunsthandwerk, Lebensmittel, Bioroboter sowie Pflanzen. Die Basis der Ausstellung bildet ein Manifest, welches sich in sieben Punkten einem respekt- und verantwortungsvollem Umgang mit Pflanzen in unser aller Alltag verschreibt. Themen wie Pflanzenblindheit, Ökofeminismus, Forstwirtschaft, Biomimikry, Upcycling, Postkolonialismus, Kulturlandschaften werden thematisiert und mit den Objekten veranschaulicht. Darüber hinaus fragen zeitgenössische Installationen beispielsweise danach, wie es eigentlich um die Rechte der Natur steht, wie das Designstudio mischer’traxler. Im Neuen Palais (Schlossmuseum) steht dagegen die historische Tradition der botanischen Forschung in Schloss Pillnitz im Mittelpunkt. Das Neue und Exotische galt um 1800 schon lange als Statussymbol, aber das Wissen um Kulturansprüche, Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten neuer Pflanzenarten aus allen Teilen der Welt war damals noch äußerst lückenhaft. Gleich zwei sächsische Könige wurden vom Pflanzenfieber erfasst: Friedrich August I. und seine Neffe Friedrich August II., die die Sommer in Pillnitz verbrachten und den dortigen Garten zur Botanischen Sammlung erhoben. Aus dem »Pflanzenfieber« im 19. Jahrhundert gehen ganze Gärtnerdynastien, eine reiche Dresdner Gartenbautradition und Gartenbauausstellungen von Weltrang hervor. Auch heute noch arbeiten an diesem Standort anerkannte Forschungs- und Lehrinstitutionen des Freistaates und des Bundes partnerschaftlich unter dem Namen Grünes Forum Pillnitz zusammen. Im weitläufigen Park kann der Besucher am authentischen Ort dem „Pflanzenfieber“ nachspüren und unzählige exotische Gewächse entdecken. Zu erkunden sind im speziellen der Englische Pavillon als fürstliches Studierkabinett sowie die rund 250 Jahre alte Kamelie samt ihrem technisch einmaligen Gewächshaus. Konzipiert wurde die Präsentation von d-o-t-s, eine kuratorische Praxis entwickelt von Laura Drouet und Olivier Lacrouts. Das Diskursprojekt „Plant Fever“ (dt: Pflanzenfieber) wurde vom belgischen Centre d’innovation et de design (CID, Grand-Hornu) in Auftrag gegeben und 2020/2021 als Ausstellung ebendort eröffnet. 2021/22 machte die Schau im Museum für Gestaltung im Toni-Areal in Zürich Station. Für 2023 und 2024 wurde sie abschließend für das Kunstgewerbemuseum in Zusammenarbeit mit Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen und der Kuratorin Stefanie Krihning erweitert und unter Einbindung der Schloss- und Parkanlage Pillnitz erfahrbar gemacht. Unter „The School of Phyto-centred Design“ entwickelten die beiden Kurator*innen zusätzlich ein mehrwöchiges Programm für die Design Campus Sommerschule 2023. Öffnungszeiten: täglich 10—17 Uhr, Montag geschlossen 01.05.2023 10—18 Uhr (Tag der Arbeit) Eintrittspreise: regulär 12 €, ermäßigt 10 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 7 €
Ausstellungen | Ausstellung

Pest, Cholera und Corona - Epidemien gestern und heute

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Epidemien haben die Menschheit zu allen Zeiten vor Herausforderungen gestellt, aber auch gesellschaftlichen Wandel und medizinischen Fortschritt angestoßen. Anhand von Münzen und Medaillen sollen die Epidemien der Vergangenheit und Gegenwart im Hinblick auf die Wahrnehmung durch ihre Zeitgenoss*innen, deren Ängsten und Hoffnungen beleuchtet werden. Die Ausstellung spannt einen Bogen zwischen der „Antoninischen Pest“ (165 – 180 n. Chr.) und der Corona-Pandemie (ab 2019) mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Pestmedaillen und Pesttalern der Frühen Neuzeit. Neben den unmittelbar mit Epidemien verbundenen Bereichen – Vergänglichkeit und Sterben – thematisiert die Ausstellung auch die Prävention und Bekämpfung von Epidemien im Laufe der Zeit: Mithilfe von Amuletten, die Schutz vor Krankheit versprachen, über die Erfindung der Quarantäne im Mittelalter bis zu den Impfungen der Moderne. Ausgestellt werden bisher nicht gezeigte Objekte aus dem Bestand des Münzkabinetts. Daneben werden auch Medaillen aus der „Sammlung Brettauer“ des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte Wien, der Münzfund von Schloss Lauenstein, der im Münzkabinett aufbewahrt wird, und Leihgaben privater Sammler, im besonderen Medaillen und Münzen zum Thema Corona, zu sehen sein. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen Eintrittspreise: regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 € (Bild: Besuch der Königin Eugenie bei Cholera-Kranken, Frankreich 1866 Universität Wien, Institut für Numismatik und Geldgeschichte, Sammlung Brettauer 1666)
Ausstellungen | Ausstellung

Dresdner Köpfe. Dix, Hegenbarth, Hopfe, H.T. Richter, Uhlig

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die Ausstellung versammelt rund 25 Bildnisse und anonyme Köpfe von Josef Hegenbarth und vier weiteren namhaften Künstler*innen aus Dresden: Otto Dix, Elke Hopfe, Hans Theo Richter und Max Uhlig. Der Titel „Dresdner Köpfe“ bezieht sich sowohl auf die Herkunft der Werke aus der Sammlung des Kupferstich-Kabinetts als auch auf die Künstler*innen selbst, denn, was alle fünf miteinander teilen, ist, dass sie an der Dresdner Hochschule der Bildenden Künste unterrichtet haben: Dix von 1927 bis 1933, Richter von 1947 bis 1967, Max Uhlig von 1995 bis 2002 und Hopfe von 1992 bis 2010. Das kürzeste Engagement an der Kunstakademie hatte der Hausherr: Hegenbarth war in Dresden nur von 1947 bis 1949 Professor für Malerei. Die Ausstellung vereint Künstler*innen, deren Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht und die insbesondere für ihre ganz eigenwilligen Menschenbilder, die sich insgesamt über annähernd 100 Jahre erstrecken, jeweils hohe künstlerische Wertschätzung genießen. Die prägnante Auswahl an „Dresdner Köpfen“ wird die außergewöhnliche zeichnerische Qualität, aber auch die Vielfalt der Positionen und nicht zuletzt die bemerkenswerten Traditionslinien und Verbindungen innerhalb der Dresdner Akademie vor Augen führen. Diese zeigen sich etwa darin, dass Hans Theo Richter Meisterschüler von Dix war, Hegenbarth und Richter nach dem Krieg zeitgleich an der Akademie lehrten, Uhlig bei Richter studierte und Hopfe und Uhlig parallel viele Jahre heute tätige Künstlerinnen und Künstler ausgebildet haben. Die Ausstellung vereint Künstler*innen, deren Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht und die insbesondere für ihre ganz eigenwilligen Menschenbilder, die sich insgesamt über annähernd 100 Jahre erstrecken, jeweils hohe künstlerische Wertschätzung genießen. Die prägnante Auswahl an „Dresdner Köpfen“ wird die außergewöhnliche zeichnerische Qualität, aber auch die Vielfalt der Positionen und nicht zuletzt die bemerkenswerten Traditionslinien und Verbindungen innerhalb der Dresdner Akademie vor Augen führen. Diese zeigen sich etwa darin, dass Hans Theo Richter Meisterschüler von Dix war, Hegenbarth und Richter nach dem Krieg zeitgleich an der Akademie lehrten, Uhlig bei Richter studierte und Hopfe und Uhlig parallel viele Jahre heute tätige Künstlerinnen und Künstler ausgebildet haben. Öffnungszeiten: Sonntag 15—18 Uhr Eintritt frei (Bild: Hans Theo Richter, Bildnis eines Mädchens mit aufgestütztem Kopf, um 1952)
Ausstellungen | Ausstellung

Aus dem Schatten. Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

In diesem Jahr feiert die Gemäldegalerie Alte Meister mit einer Sonderausstellung den 350. Geburtstag der venezianischen Pastellmalerin Rosalba Carriera. Aus diesem Anlass richtet eine Kabinettausstellung den Blick auf weitere Künstlerinnen des 16. bis 18. Jahrhunderts, die, abgesehen von wenigen Ausnahmen, bis heute ein Schattendasein neben den großen Namen der Kunstgeschichte führen. Die konzentrierte Schau vereint rund 20 Werke von neun Künstlerinnen aus dem Bestand der Gemäldegalerie Alte Meister und des Kupferstich-Kabinetts. Neben Gemälden von Lavinia Fontana, Marietta Robusti, Barbara Longhi, Rachel Ruysch, Maria van Oosterwijk und Theresa Concordia Mengs werden auch Radierungen von Elisabetta Sirani und Angelika Kauffmann sowie Kupferstiche von Diana Scultori präsentiert. In der Sammlung der Gemäldegalerie sind weibliche Positionen stark unterrepräsentiert. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen sind ihre Namen bis heute kaum bekannt. Nur sehr wenige Frauen hatten das Glück, in einem künstlerischen Umfeld aufzuwachsen und gefördert zu werden, sodass die institutionellen und gesellschaftlichen Strukturen der Zeit ihren Aufstieg nicht behinderten. Oft waren es Töchter berühmter Meister, die eine Ausbildung in der Werkstatt ihrer Väter absolvierten. Auch Marietta Robusti (um 1551–1590), die Tochter Tintorettos, wurde von ihrem Vater ausgebildet. Dennoch wissen wir bis heute wenig über ihre Person und ihr Œuvre. Ein Doppelbildnis mit dem kaiserlichen Antiquar Jacopo Strada gilt als eines der raren Werke der Künstlerin, auf dem sie sich selbst porträtierte. Im Vorfeld der Ausstellung wurde das Gemälde kunsttechnologisch untersucht. Erste Ergebnisse werden im Rahmen der Ausstellung vorgestellt. Die kosmopolitische und zu ihrer Zeit gefeierte Angelika Kauffmann (1741–1807) ist gleich mit fünf Werken vertreten. Konfrontiert mit einem Markt, in dem Künstlertum von Grund auf männlich gedacht wurde und Frauen höchstens Talent, doch keine Genialität zugestanden wurde, konnte sich die Malerin dennoch als gut vernetzte und kluge Strategin behaupten. Von ihrem Vater gefördert durchlief sie eine bemerkenswerte Karriere und war international bekannt. In ihren Historienbildern mit antiker Thematik stellt sie weibliche Figuren ganz selbstverständlich ins Zentrum von Komposition und Handlung. Lavinia Fontana (1552‒1614) gilt als eine der ersten Künstlerinnen der Neuzeit, die eigenständig arbeitete. Sie schuf zahlreiche Porträts und Historienbilder mit mythologischen und biblischen Themen, die sie in teils großen Formaten umsetzte. Das Dresdner Andachtsbild „Die Heilige Familie“ ist ein frühes Werk der Bologneser Malerin, das erst kürzlich in der Restaurierungswerkstatt der Gemäldegalerie Alte Meister untersucht und restauriert wurde. Die Analysen lieferten wichtige Erkenntnisse über die Malmaterialien und -techniken Fontanas, die auch in einer großen monografischen Ausstellung der National Gallery of Ireland in Dublin vorgestellt werden. Deshalb wird das Gemälde erst ab Mitte August in Dresden zu sehen sein. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen Eintrittspreise: regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 € (Bild: Angelika Kauffmann, Die verlassene Ariadne, vor 1782)
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Focus Albertinum: Clemens von Wedemeyer

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

„Im Oktober 2021 befand ich mich in Bakhmut, Ukraine, um auf Einladung von Mykola Ridnyi und Dana Brezhinieva im örtlichen historischen Museum eine Ausstellung zu eröffnen, die auch meine Videoarbeiten „P.O.V“ (2016) umfasste. In dieser Arbeit hatte ich Filmmaterial bearbeitet, analysiert und kommentiert, das im Winter 1941/1942 unter anderem in Bakhmut, damals Artemovsk genannt, durch den Wehrmachtsoffizier von Vietinghoff-Riesch aufgenommen wurde. Artemovsk (Bakhmut) war von 1941 bis 1943 von der Wehrmacht besetzt und die Front verlief zweimal durch den Ort, der von den Deutschen immens zerstört wurde und in dem Kriegsverbrechen und Massenmorde stattfanden. Symbolhaft für die Zerstörung steht 1943 die Sprengung avantgardistischen Monumentaldenkmal des Bildhauers Kaveleridze auf dem zentralen Platz der Stadt, das dem „Artem“ genannten bolschewistischen Revolutionär Fjordor Sergejew gewidmet war (und nach dem die Stadt ab 1924 benannt war.) Im Film suchen wir den ehemaligen Standort des Denkmals auf. Wir gingen gemeinsam durch den Ort und ich überlegte, an welchen Stellen der Kameramann mit seiner 16mm-Kamera Anfang der 1940er Jahre gefilmt haben könnte. Clemens von Wedemeyer (*1974 Göttingen) lebt und arbeitet in Berlin und lehrt Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig. Er studierte Fotografie und Medien an der Fachhochschule Bielefeld und der HGB Leipzig. Der Künstler und Filmemacher hat an verschiedenen Gruppenausstellungen wie der 1. Moskauer Biennale, der 4. Berlin Biennale, den Skulptur Projekten Münster 2007, der 16. Biennale von Sydney und der dOCUMENTA (13) teilgenommen. Weiterhin hatte er Einzelausstellungen in namhaften Institutionen wie dem MoMA PS1 in New York, dem ARGOS Center for Art and Media in Brüssel, dem Barbican Art Centre in London, dem Kunstverein Braunschweig, dem Museum of Contemporary Art in Chicago und der Hamburger Kunsthalle. Sein Film „ESIOD 2015“ feierte 2016 auf den 66. Internationalen Filmfestspielen Berlin (Berlinale) Premiere. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen
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PAPER ALIVE! - Papierkunst International

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Anlässlich des 27. Kongresses der International Association of Hand Papermakers and Paper Artists (IAPMA e.V.), der dieses Jahr von Fides Linien, Bildende Künstlerin und Präsidentin der IAPMA, organisiert wird und in den Räumlichkeiten der Hochschule für Bildende Künste in Dresden stattfindet, zeigt das Kunstgewerbemuseum / Design Campus in Zusammenarbeit mit der IAPMA die Sonderausstellung "PAPER ALIVE! - Papierkunst International" im Wasserpalais von Schloss Pillnitz. In dieser Ausstellung wird Papier durch 85 Künstlerinnen und Künstler aus 30 Ländern aus aller Welt zu neuem Leben erweckt. Papier erfüllt in unserer Welt eine Vielzahl von Funktionen: Für den flüchtigen Betrachtenden kann Papier ein passiver Einwegstoff sein - etwas, das leicht weggeworfen werden kann, nachdem es seine begrenzte oder vorübergehende Funktion erfüllt hat. Für Kunstschaffende ist die Langlebigkeit von Papier von entscheidender Bedeutung, da sie die Lebensdauer eines Kunstwerks bestimmt. Deshalb heißt es dieses Jahr auf dem IAPMA-Kongress und auf Schloss Pillnitz: PAPER ALIVE! Die in der Ausstellung präsentierten Kunstwerke zeigen Papierkunst als eigenständige Kunstform und, dass Papier ein lebendiges, reaktionsfähiges Medium ist. So widersetzt es sich den Erwartungen und verwandelt sich in komplexe zwei- oder dreidimensionale Gebilde, Künstlerbücher, Schmuck, Textilien und Mode oder Installationen, in Umwelt und Performance – in eine Erfahrung für alle Sinne. Die hier ausgestellten zeitgenössischen Kunstwerke stehen dabei im Dialog mit Werken aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums und lassen somit zeitlose Verbindungen und Inspirationen in Bezug auf das Medium Papier sichtbar werden. Öffnungszeiten: täglich 10—17 Uhr, Montag geschlossen Eintrittspreise: regulär 12 €, ermäßigt 10 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 7 €
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Café Belarus II: Kassandra Komplex

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die Präsentation des belarussischen Künstlerduos 1+1=1, bestehend aus Antanina Slabodchykava und Mikhail Gulin, ist eine Rapid Response auf die aktuelle politische Situation in Belarus. Das „Café Belarus“ entstand bereits 2021 im Kontext der Ausstellung „Sprachlosigkeit – Das laute Verstummen“ und versteht sich auch als Begegnungs- und Diskursort für Exilant*innen und Kulturschaffende aus Belarus und der ganzen Welt. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen Eintritt frei (Bild: Mikhail Gulin, Die Zeichen, 2023; Acryl auf Leinwand, 3m x 4m)
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Focus Albertinum: Georg Baselitz

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Das 85. Geburtsjahr des Künstlers ist Anlass in einer kleinen Sonderpräsentation den Fokus auf den Baselitz-Bestand im Albertinum zu lenken. Ergänzt durch Werke der Stiftung Günther und Annemarie Gercken sind Gemälde unterschiedlichster Schaffensperioden des Künstlers zu sehen. Geboren und aufgewachsen in Deutschbaselitz bei Kamenz, besuchte Georg Baselitz (*1938) Mitte der 1950er Jahre als Jugendlicher die Dresdner Kunstsammlungen, die er 2013 in einem Interview als „das Fundament“ für sein eigenes Werk bezeichnet. Diese Referenz spiegelt sich auch in einigen der gezeigten Bilder: „Statement“ (1999) zum Beispiel bezieht sich auf Raffaels „Sixtinische Madonna“ (1512/13), „The Bridge Ghost’s Supper“ (2006) auf die Künstler der BRÜCKE. In Dresden sah Baselitz 1956 unter anderem Bilder von Ferdinand von Rayski. Nach dessen Landschaftsstudie „Wermsdorfer Wald“, das als Reproduktion auch in seinem Klassenzimmer hing, malte Baselitz 1969 „Der Wald auf dem Kopf“ ‒ sein erstes Bild, bei dem das Motiv auf dem Kopf steht. Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen Eintrittspreise: regulär 12 €, ermäßigt 9 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 11 €

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